Lymphödem bei Brustkrebs

Lymphödeme treten nach Lymphknotenentfernung häufiger auf.

Foto: © Sebastian Kaulitzki_istockphoto.com - Ein Lymphödem tritt bei Brustkrebs häufig auf.

Wird bei einer Patientin Brustkrebs diagnostiziert, erfolgt in der Regel relativ bald ein operativer Eingriff, um den Tumor aus dem Körper zu entfernen. Bei dieser Operation werden zur Sicherheit auch einige Achsellymphknoten entfernt, die sich in unmittelbarer Nähe des Tumors befinden. Falls sich die Krebszellen bereits im Lymphsystem ausgebreitet haben, kann so eine weitere Ausbreitung des Krebses im gesamten Körper verhindert werden.

Zu einem Lymphödem kann es kommen, wenn Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt wurden und es dadurch zu einem Lymphstau – also einem Stau von Gewebsflüssigkeit – kommt. Die Flüssigkeit kann über die Lymphbahnen nicht mehr abfließen – es entsteht ein Lymphödem. Dabei können Lymphödeme mitunter auch erst Jahre nach der Operation auftreten.

 

Lymphödeme zeigen sich durch Schmerzen und Einschränkung in der Bewegung

Ein Lymphödem beginnt häufig mit einem Schweregefühl im Arm, geschwollenen Fingern und einem geschwollenen Handrücken. Dadurch dass die Flüssigkeit nicht abfließen kann, entsteht ein Druck im Gewebe. Es kommt zu Schmerzen, der betroffene Arm ermüdet rasch und das Gewebe kann anfälliger für Infektionen werden. Bleibt das Lymphödem unbehandelt, können die entzündlichen Reaktionen über lange Sicht hinweg zu einer Verhärtung des Bindegewebes führen.
Bei den genannten Symptomen sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Er kann das Lymphödem zweifelsfrei diagnostizieren und weitere Behandlungsschritte einleiten.

 

Mit einigen Vorsichtsmaßnahem können Sie ein Lymphödem vermeiden

Nach einer Brustoperation lässt sich ein Lymphödem nicht immer komplett vermeiden. Dennoch gibt es einige Ratschläge, die Sie befolgen können, um ein Lymphödem gar nicht erst entstehen zu lassen.
Am betroffenen Arm sollte keine Blutdruckmessung und keine Blutabnahme oder sonstige Injektion erfolgen. Jegliche Verletzung des Arms sollte vermieden werden. Dazu gehören auch Mückenstiche und Sonnenbrände. Ein Lymphödem kann vermieden werden, wenn der Arm – beispielsweise bei der Haus- oder Gartenarbeit – nicht einseitig belastet wird. Auch Sport sollte nur nach Absprache mit dem Arzt betrieben werden. Große Hitzeeinwirkungen können ebenfalls ein Lymphödem begünstigen.

 

Bei einem Lymphödem helfen spezielle Massagen und Kompressionsstrümpfe

Manuelle Lymphdrainagen, die in der Regel durch Fachleute durchgeführt werden, können beim Lymphödem Linderung verschaffen. Des Weiteren sollte am betroffenen Arm ein Kompressionsstrumpf getragen werden. Es gibt auch eine spezielle Bewegungstherapie, die bei Lymphödemen angewendet werden kann.