Chemotherapie – die Standardbehandlung bei Brustkrebs

Eine Chemotherapie ist in der Regel das erste Mittel zur Bekämpfung von Brustkrebs. Dabei entsteht bei vielen Patientinnen häufig der Eindruck, dass eine Chemotherapie auf eine unheilbare Erkrankung hinweist. Dies ist jedoch nicht richtig. Die Chemotherapie wird auch im frühen Stadium angewendet, wenn die Brustkrebs-Heilungschancen noch gut sind.

 

Unterschiedliche Arten der Chemotherapie

Grundsätzlich kann die Chemotherapie in drei unterschiedliche Arten eingeteilt werden, die sich meist nach Art, Größe und Malignität (Bösartigkeit) des Tumors richten:
Die adjuvante Chemotherapie wird dann eingesetzt, wenn der Tumor durch eine Operation vollständig entfernt werden konnte. Die Chemotherapie hat hierbei den Sinn, ein Wiederkehren des Brustkrebses (Brustkrebs-Rezidiv) zu verhindern und der Bildung von Metastasen entgegen zu wirken. Wird die Chemotherapie vor der Operation angewendet, spricht man von einer neoadjuvanten Chemotherapie. Hierbei ist es das Ziel, den Tumor zu verkleinern und somit eine Operation zu erleichtern. Ist der Krebs bereits so weit fortgeschritten, dass eine vollständige Heilung nicht mehr möglich ist, wird die Chemotherapie palliativ angewendet. Hierbei wird versucht, durch die Chemotherapie die Lebensqualität des Patienten zu erhalten und mögliche Komplikationen und Brustkrebs-Symptome so gering wie möglich zu halten.

 

Wie läuft eine Chemotherapie ab?

Chemotherapie zählt zur Standardbehandlung von Brustkrebs.

Foto: © photonewman_fotolia.com - Eine Chemotherapie kann bei Brustkrebs helfen.

Bei einer Chemotherapie werden sogenannte Zytostatika eingesetzt. Diese Medikamente zielen darauf ab, die Tumorzellen zu einem programmierten Zelltod (Apoptose) zu bringen und gleichzeitig ihre Zellteilung deutlich zu hemmen. Ziel ist es dabei, die Tumorzellen vollständig aus dem Körper zu entfernen.
Eine Chemotherapie kann intravenös oder in Tablettenform verabreicht werden. Dabei werden die Medikamente in einem Zeitraum von einem bis fünf Tagen verabreicht. An diesen – auch Zyklus genannten – Zeitraum schließt sich eine Behandlungspause an, damit sich die gesunden Zellen und die Organe von der Chemotherapie erholen können. Insgesamt zählt eine Standard-Chemotherapie heutzutage vier bis sechs Zyklen.

 

Bei einer Chemotherapie kommt es meist zu starken Nebenwirkungen

Die Zytostatika, die bei einer Chemotherapie verwendet werden, hemmen das Wachstum von Zellen, die sich schnell vermehren. Dazu zählen Krebszellen genauso wie einige gesunde Zellen im Körper, beispielsweise Haarwurzelzellen, blutbildende Zellen im Knochenmark und Magen- und Darmschleimhautzellen. Die Chemotherapie verläuft daher nicht ohne Nebenwirkungen. Haarausfall, Durchfall, chronische Erschöpfung, Blutarmut, Übelkeit und Erbrechen und Schleimhautentzündungen sind nur einige der Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Aber es gibt Medikamente, mit denen einige der Beschwerden gut behandelt werden können.