Brusterhaltende Operation bei Brustkrebs

Eine Operation ist bei der Diagnose Brustkrebs heutzutage beinahe unerlässlich. Viele Frauen haben jedoch Angst, dass sie ihre Brust verlieren, was mit einer enormen psychischen Belastung verbunden ist. Daher ist die brusterhaltende Operation inzwischen das oberste Ziel bei der Behandlung von Brustkrebs.
Ziel der brusterhaltenden Operation ist einerseits, den Tumor vollständig zu entfernen, wobei aber darauf geachtet wird, möglichst viel gesundes Gewebe zu erhalten, und andererseits ein Brustkrebs-Rezidiv zu vermeiden. Damit auch wirklich alle Krebszellen entfernt werden, wird bei einer brusterhaltenden Operation immer auch ein kleiner Teil des gesunden Gewebes mit entfernt. Das Gewebe wird nach der Entnahme untersucht. Weisen die Schnittränder keine Tumorzellen mehr auf, kann davon ausgegangen werden, dass durch die brusterhaltende Operation der Tumor vollständig entfernt werden konnte.

 

Ausschlusskriterien für eine brusterhaltende Operation

Eine brusterhaltende Operation ist heute operativer Standard.

Foto: © chagin_fotolia.com - Oftmals kann eine brusterhaltende Operation durchgeführt werden.

Bei 60 bis 70 Prozent der Frauen ist eine brusterhaltende Operation möglich. Allerdings gibt es auch hierfür Ausschlusskriterien: Ist der Tumor größer als drei Zentimeter, hat er bereits die Brustwand oder den Brustmuskel durchsetzt oder enthält die gesamte Brustdrüse eine Mikroverkalkung – was meist durch eine Mammographie festgestellt werden kann –, kann keine brusterhaltende Operation durchgeführt werden. Auch ein starker Befall der Lymphgefäße in der Brustdrüse und ein inflammatorisches Karzinom sprechen gegen diese Art der Operation.
Wenn in diesen Fällen keine brusterhaltende Operation möglich ist, wird die Brust vollständig entfernt (Mastektomie). Anders als in früheren Operationen wird heutzutage der Brustmuskel nicht entfernt, wodurch der Brustansatz seine runde Form behält und der Brustkorb nicht einfällt. Frauen, bei denen keine brusterhaltende Operation möglich war, können sich nach der Operation über einen Brustaufbau nach Brustkrebs (Rekonstruktion) oder über Brustprothesen informieren.

 

Vor und nach der brusterhaltenden Operation sind meist weitere Behandlungen nötig

Bevor es zu einer brusterhaltenden Operation kommt, wird der Krebs in einigen Fällen mittels Strahlentherapie oder Chemotherapie behandelt. Ziel ist hierbei die Verkleinerung des Tumors, was eine brusterhaltende Operation erleichtert.
Auch nach der vollständigen Entfernung des Tumors ist in der Regel eine Nachbehandlung notwendig. Häufig schließen sich an die brusterhaltende Operation Chemotherapie oder Strahlentherapie an, um eventuelle nicht entferne Tumorzellen zu beseitigen und ein Wiederkehren des Brustkrebses zu vermeiden. Mit diesen Behandlungsmöglichkeiten kann jedoch erst begonnen werden, wenn die Operationsnarbe verheilt ist – also nach etwa vier bis sechs Wochen.